„ Positiver Gerburtsbericht - erstes Kind - Hausgeburt“

Samstag wurde ich zuletzt von der Ärztin untersucht, mein MuMu war bereits weich aber noch komplett geschlossen.
Am Sonntag, 40+3 war ich viel spazieren und hatte wie die letzten 3 Wochen durchgehend unregelmäßige Übungswehen, Periodenschmerzen und Druck auf dem Beckenboden. Als ich abends zur Ruhe kam, wurden die Beschwerden etwas stärker, was ich aber auch schon gut kannte.
Ich habe ein paar Übungen gemacht (Vierfüssler, Beckenkreisen) und auf dem Pezziball hab ich um 22 Uhr ein kurzen stechenden Schmerz gespürt und dann lief auch schon das Wasser unhaltbar.
Uns war klar, dass das die Fruchtblase war. Wir hatten für die Geburt alles bereitgelegt, so dass mein Mann oben die Folie ausgelegt und das Bett bezogen hat.
Wir haben noch schnell Saskia vor der Nacht Bescheid gegeben.
Zu dem Zeitpunkt war ich mir noch sicher, dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht für die Eröffnungsphase brauchen werde und wir sie wahrscheinlich erst am Morgen brauchen. Ich hatte mich noch umgezogen, habe aber relativ schnell gemerkt, dass es jetzt SOFORT los geht.
Schon nach ein paar Minuten hatte ich die erste Wehe und die hatte es bereits in sich. Alle 5 Minuten kamen Wehen und ich merkte, dass ich meine Vorbereitungen, nicht wie geplant schaffe. Ich hatte überhaupt keinen Kopf mehr für den Einlauf, Musik, Meditation etc. Ich hab mich nur noch die Wehen geatmet, die stärker wurden und in kürzeren Abständen kamen.

Keine Stunde später habe ich mich in die Wanne gelegt und die Wärme hat mir sehr gutgetan. Schon bald kamen die Wehen alle 2 Minuten und dauerten 1 Minute lang. Zum ersten Mal kam mir der Gedanke, wie soll ich das schaffen? Wenn das erst der Anfang ist, wie sollte ich das ohne Schmerzmittel aushalten, ich versuchte ruhig zu bleiben und die Zweifel aus meinen Gedanken zu schieben.
Im Nachhinein ist mir klar, dass ich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich bei 8-10 cm war und ich den berühmten "ich kann nicht mehr-Moment" spürte.
Ich habe mir immer wieder vorgestellt wie ich bald mein Baby im Arm halte und das hat mich zwischendurch beruhigt. 
Plötzlich verspürte ich am Höhepunkt jeder Wehe einen Pressdrang. Ich war verunsichert und versuchte nicht zu pressen sondern zu atmen.
Ich sagte meinem Mann er soll Saskia anrufen.
Er hat mich so toll unterstützt, aber auch er hat hier gemerkt, dass meine Atmung und die Töne anders wurden.
Dann habe ich mir zum ersten Mal eingestanden, das ist das Baby was schon kommt. Ich wollte noch nicht pressen, weil Saskia noch nicht da war und ich nicht wusste ob der MuMu schon offen ist. 
Kurz nach 0 Uhr kam Saskia und untersuchte mich gleich. Es war nur noch eine ganz dünne Lippe vom MuMu übrig, diese mussten wir durch Positionswechsel und "Beckenrütteln" noch überwinden.
Das hat gut funktioniert.

Saskia hat mich ganz toll angeleitet und beruhigt, mich immer wieder dran erinnert, die Pausen zu nutzen.
Kurze Zeit später durfte ich pressen und alles ging ganz schnell.
Ich hatte mein Vertrauen wieder zurück und konzentrierte mich ganz auf den Endspurt.
Bald kam das Köpfchen und es war alles ganz egal, ich wollte es nur noch geschafft haben.
3,5 h hat es von dem Blasensprung bis zur Geburt gedauert.
Unser kleiner Adam hat ab dem ersten Atemzug schon sehr laut geschrien, es war unglaublich! 
Es folgte dann die übliche Nachsorge, welche ganz in der ruhigen Atmosphäre in unserem Schlafzimmer ganz entspannt war.
Um 4:40 Uhr verabschiedete sich Saskia und wir waren ganz privat zum kuscheln bereit.
Trotz dem schnellen Verlauf, hatte ich bis auf leichte Schürfwunden keine Geburtsverletzung.
Ob und welche meiner Vorbereitungsmaßnahmen dazu verholfen haben kann ich nicht sagen: Akupunktur, Datteln, Himbeerblätter Tee (gelegentlich), mentale und körperliche Übungen.

Für mich habe ich mich aber so gut es geht vorbereitet. 
Ich würde es jederzeit wieder so machen.
Das einzige was ich bereue ist, dass ich von vornherein fest davon ausgegangen bin, dass die Geburt lange dauert.
Da hätte ich mich für so einen Fall mehr öffnen müssen.
Wenn wir ins Krankenhaus fahren hätten müssen, könnte ich mir nicht vorstellen wie ich das unter den Schmerzen angestellt hätte mich anzuziehen, im Auto zu fahren etc.
Saskia hat mir im Nachhinein ein ausführliches Geburtsprotokoll gegeben. Hier steht auf die Minute genau was mein Mann und ich gesagt haben, wann, wie, was passiert ist. Das hat uns sooo gerührt und wir sind so froh darum, weil ich mich nicht an alles erinnern konnte.
Eine tolle Sache! Wir sind stolz auf uns.